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HSV vor Derby gegen St. Pauli und vor wichtigen Zukunftsplanungen

Hamburgs neue Fußballwelt - HSV droht Derby-Horror-Szenario

"Hau das Ding raus!" - die Kolumne von Sky Reporter Sven Töllner
Image: "Hau das Ding raus!" - die Kolumne von Sky Reporter Sven Töllner  © Sky

Der FC St. Pauli kann mit einem Sieg im Derby beim Hamburger SV (LIVE und EXKLUSIV ab 18 Uhr auf Sky) den Aufstieg perfekt machen. Ein Horror-Szenario für den HSV, der vor zukunftsweisenden Entscheidungen steht.

Bei einem handelsüblichen Hamburger Derby stehen ja ohnehin schon mehr als genug Gewürze auf dem Tisch. Die Jumbo-Flasche Brisanz natürlich, eine großzügige Dosis Emotionalität sowieso. Und ohne einen anständigen Spritzer Provokation wäre das Geschehen schlichtweg zu fad.

In diesem speziellen Fall - der 111. Ausgabe des Spektakels am heutigen Freitag (LIVE und EXKLUSIV ab 18 Uhr auf Sky) - steht überdies noch der prall gefüllte Streuer mit groteskem Humor in Reichweite. Der FC St. Pauli steigt im Volksparkstadion in die Bundesliga auf, während sich der Hamburger SV zeitgleich für eine weitere Runde im Unterhaus qualifiziert. Die bizarre Pointe einer längeren Entwicklung - und ein absolut realistisches Szenario.

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Der ehemalige Bundesliga-Profi Martin Harnik gibt im exklusiven Sky Interview seine Prognose für das Hamburger Stadtderby ab und wünscht dem neuen Sky Experte Max Kruse viel Glück für sein Debüt.

HSV droht Horror-Szenario

Sollten Fabian Hürzeler und sein Team heute mit einem Auswärts-Dreier-Wirbel das Wohnzimmer des ungeliebten Stadtnachbarn verwüsten, wird sich bei allen HSV-Fans,-Spielern,-Trainern- und Funktionären ein unangenehm pelziges Gefühl auf der Zunge breitmachen - und nicht nur die Geschmacksnerven der Volkspark-Fraktion strapazieren, sondern das komplette vegetative System der Entscheidungsträger in Mitleidenschaft ziehen.

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Die schlimmste anzunehmende Ergebnis-Konstellation würde den HSV wohl zum Zweitliga-Dino machen und vor allem den Aufsichtsrat unter erheblichen Handlungsdruck setzen.

Das eigene Debakel in den Knochen, euphorisches Triumph-Geheul des Erzrivalen vor Augen - in dem Zustand soll man dann noch rationale Entscheidungen treffen? Hamburgs neue Fußball-Welt wird nach dem Abpfiff auf dem Kopf stehen, falls dem Tabellenführer der angestrebte Coup in Nachbars Garten gelingen sollte. Und wie viele Steine auf dem anderen - beziehungsweise Köpfe auf ihren bisherigen Positionen bleiben könnten -, ist ausgesprochen unklar.

Große Personal-Debatte beim HSV

Der größte Dominostein in der längst im Express-Tempo rotierenden HSV-Personal-Debatte ist Zwei-Meter-Mann Jonas Boldt. Der Sportvorstand sieht sich seit Wochen mit dem Pauschal-Vorwurf konfrontiert, den HSV zum fünften Mal in Folge nicht dahin geführt zu haben, wo er irgendwann sicher mal hingehört hat.

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Diese Breitband-Argumentation verzichtet auf die Beachtung von Nuancen, versagt den Verdiensten des Sportvorstands in seiner bisherigen Amtszeit komplett die Anerkennung. Und doch wäre es alles andere als ein unüblicher Ablauf im Fußball-Geschäft, wenn der Hauptverantwortliche für die unerfüllten Hoffnungen büßen müsste, für die eigentlich eine ganze Reihe von Beteiligten geradezustehen hätte. Natürlich auch der aktuelle Trainer Steffen Baumgart.

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Der HSV will den Matchball von St. Pauli im Volksparkstadion unbedingt abwehren. Steffen Baumgart spricht in der Pressekonferenz vor dem Stadtderby über die Besonderheiten des Duells.

Weiter-so mit Boldt? Nicht auszuschließen

Vieles spricht dafür, dass die Kontrolleure des Vorstands die vorbereiteten Prozesse einleiten, sobald mathematisch geklärt ist, dass der HSV auch die Relegation verpassen wird. An einen Verbleib des Amtsinhabers glauben nicht mehr allzu viele Beobachter - trotz Boldts bis 2025 laufenden Vertrags.

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Es gibt Hinweise darauf, dass der HSV-Aufsichtsrat Vorbehalte hat, um eine stabile Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit Sportvorstand Jonas Boldt zu gewährleisten. Große Sympathien für Jörg Schmadtke sind verbrieft.

Kluge Rückschlüsse und strategisches Geschick sind gefragt - zum Wohle des Vereins. Was dem Klub am besten zu Gesicht stünde, ist allerdings Gegenstand einer äußerst zerfaserten Debatte. Ein modifiziertes Weiter-so mit Boldt? Nicht sehr wahrscheinlich, aber auch keineswegs auszuschließen.

Gedankenspiel um Magath und Raul

Eine Rundum-Restaurierung unter gestrenger Anleitung von Klub-Idol Felix Magath? Dieser Plan hat zweifellos eine nennenswerte Anzahl an Fürsprechern - mit Anteilseigner Klaus-Michael Kühne sogar einen außerordentlichen (einfluss-)reichen. Das Konzept mit Ex-Superstar Raul, das der Multi-Meister-Trainer via Bild-Zeitung in die Diskussion einfädeln ließ, klingt unterhaltsam - womöglich sogar erfolgversprechend. Bislang handelt es sich dabei offenbar um ein Gedankenspiel - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Den Räten ist die Idee bekannt, hat dem Vernehmen nach aber eher zu Skepsis als zu vollumfänglicher Überzeugung geführt.

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Kehrt Felix Magath als Cheftrainer oder Berater zum HSV zurück? Die einmal mehr kriselnden Hamburger werden mit ihrem Ex-Trainer in Verbindung gebracht. Bei ''Schüttflix der Fußballtalk'' äußert sich Magath exklusiv.

Schmadkte bleibt Favorit der Kontrolleure

Favorit des Gremiums bleibt nach Sky Erkenntnissen - wie mehrfach berichtet - Jörg Schmadtke. Dessen Sport-Manager-Vita ist eine Erfolgsgeschichte, seine Zuneigung zum HSV kein Geheimnis. Zu dessen nachgewiesenen Qualitäten gehören Stressresistenz und Führungsstärke - Eigenschaften, die im Gremium geschätzt und im zappeligen Umfeld an der Sylvesterallee benötigt werden.

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Hauruck-Konzepte mit Hochrisiko-Entscheidungen könnten derweil weder die Kontrolleure noch die HSV-Fans von Schmadtke erwarten. Der 60-Jährige würde mit einiger Wahrscheinlichkeit für einen temporeichen, aber wohlorganisierten (sportlich und finanziell) Um- und Wiederaufbau stehen. Nach sechs Jahren in der 2. Liga, die strategisch allesamt so angegangen wurden, als wären sie das letzte, könnte ein intelligenter Zwei- bis Drei-Stufenplan ganz sicher auch mal eine probate Variante sein.

Prestige-Dreier als Hoffnungs-Booster?

Nochmal kurz zur Klarstellung: Natürlich liegt ein Derby-Sieg des HSV absolut im Bereich des Möglichen. Ob der Prestige-Dreier als ernstzunehmender Hoffnungs-Booster taugen würde, hängt auch davon ab, wie Relegations-Favorit Düsseldorf gegen Nürnberg spielt. Ihre Grundsatz-Entscheidung müssten die Aufsichtsräte in dem Fall wohl verschieben, um nicht die letzte Rest-Hoffnung zu torpedieren.

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Für Fabian Hürzeler und seine Mannschaft geht es in die heiße Phase. Vor dem Derby gegen den Hamburger SV spricht der St. Pauli-Trainer über die Entwicklung, die seine Spieler im Laufe der Saison genommen haben.

Kühle Köpfe gefordert

Gleichwohl erscheint ratsam, die zukunftsweisenden Beschlüsse nicht von einem Derby-Ergebnis abhängig zu machen. Mit kühlen Köpfen Gesamt-Bilanz zu ziehen wäre die seriöse Herangehensweise. Das Ergebnis der Analyse und die Konsequenzen für die Belegschaft noch heute Abend zu erwarten, wäre angesichts der überragenden Emotionalität des Ereignisses allerdings ein bisschen zu viel verlangt - egal, wie dieses möglicherweise historische Stadt-Duell ausgehen wird. Fest steht nur eines: An der angemessenen Schärfe wird es in der Stadt, auf den Rängen und auf dem Feld auf keinen Fall fehlen!

Mehr zum Autor Sven Töllner

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